Die Therapie beim Lymphödem
Idealziel der Therapie ist die Normalisierung des Lymphtransports. Wegen des chronischen Charakters des Lymphödems besteht in der klinischen Praxis das therapeutische Ziel darin, die Erkrankung in das Latenzstadium (eingeschränkte Transportkapazität ohne Lymphödem) oder zumindest in das Stadium I zurückzuführen und dadurch eine nachhaltige Linderung der Beschwerden zu erreichen.
Bei der Behandlungsplanung sind eines oder mehrere der folgenden Teilziele zu spezifizieren:
- Verbesserung des Lymphabflusses
- Erweichung fibrosklerotischer Gewebsveränderungen
- Reduktion der Bindegewebsvermehrung
- Verbesserung der Funktionsdefizite der Gliedmaßen, um die Wirksamkeit der Muskel- und Gelenkspumpe zu erhöhen
- Vermittlung von Selbstbehandlungsmöglichkeiten (Hautpflege, bestimmte Lymphdrainagegriffe, Technik der lymphologischen Kompressionsbandage) Rückführung bzw. Wiedereingliederung der Betroffenen in ihr soziales Umfeld wie Schule, Ausbildung, Studium oder Beruf
- Vorbeugung von Pflegebedürftigkeit
- Verbesserung der Lebensqualität
Die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) besteht aus folgenden therapeutischen Komponenten:
- manuelle Lymphdrainage (ML)
- Kompressionstherapie mit speziellen komprimierenden Wechselbandagen bzw. medizinischen Kompressionsstrümpfen
- entstauende Bewegungsübungen
- Hautpflege