Schonendere Operation – ambulant in örtlicher Betäubung
In den letzten 10 Jahren haben sich neben der konventionellen Venenchirurgie die modernen endoluminalen (durch das Gefäss) Operationsverfahren in der Therapie
der Venenerkrankungen stark in den Vordergrund gespielt.
Hier wird im Gegensatz zur klassischen Venenoperation mit Leistenschnitt und Entfernung der Stammvene die erkrankte Stammvene nicht mehr „gestrippt“ , sondern über einen in die Vene eingeführten Katheter mit Laser oder Radiowelle durch Hitze verschlossen. Diese schonende Operationsmethode kann immer in örtlicher Betäubung und ambulant durchgeführt werden, wohingegen die klassische Operationsmethode in Kliniken häufig in Narkose und stationär durchgeführt wird.
Bei den modernen Operationsverfahren haben sich 3 Operationsverfahren etabliert.
- VNUS Closure Fast Verfahren
- RFITT-Celon-Methode
- Radiallaser
1. VNUS Closure Fast
Die erkrankte Stammvene wird mit einer Nadel punktiert. Nun wird der Closure-Katheter unter Ultraschallkontrolle in die Vene eingeführt und bis zur Leiste oder Kniekehle vorgeschoben. Danach wird ein hochverdünntes örtliches Betäubungsmittel in den Bereich um die Vene gespritzt. Hierdurch wird das Gewebe um die erkrankte Vene unempfindlich sowie das Blut aus der Vene herausgepresst. Gleichzeitig bildet die Vene umgebende Flüssigkeit eine Schutzschicht für das angrenzende Gewebe gegen die Wärme, sobald der Katheter beginnt, Radiowellenenergie abzugeben.
Abgabe von Radiowellenenergie und Zurückziehen des Katheters
Die Heizspirale an der Spitze des Katheters erwärmt die Venenwand auf eine Zieltemperatur von normalerweise 110 °C. Mit dem Katheter wird die Vene abschnittsweise in 7 cm langen Segmenten in Behandlungszyklen von 20 Sekunden behandelt, wodurch es zum Schrumpfen und Verschluss der Vene kommt. In dieser Phase, die in der Regel 3 bis 5 Minuten dauert, passt der Radiofrequenzgenerator seine Leistung ständig an, um die Zieltemperatur an der Venenwand aufrecht zu erhalten. Hierdurch kommt es zu einer wirksamen Schrumpfung des Kollagens in der Venenwand, und die Vene wird über die gesamte Länge verschlossen.
2. RFITT Celon Methode
Die RFITT Celon Methode ist eine Radiofrequenzmethode zur Behandlung von großen Krampfadern (Stammvarizen). Bei der RFITT (Radio Frequenz Induzierte Thermotherapie) Methode wird unter Ultraschallkontrolle ein Katheter in die erkrankte Vene eingebracht, und, nachdem das örtliche Betäubungsmittel eingespritzt worden ist, diese sanft von innen her auf 80 Grad erwärmt. Durch langsames, kontinuierliches Zurückziehen des Katheters führt dies zu einer Schrumpfung und sofortigen Verschluss des Gefässes. Das verschlossene Gefäss wird dann innerhalb eines Jahres bindegewebig umgewandelt und vom Körper selbst abgebaut.
3. Radiallaser 1470 nm
Auch hier wird der Katheter mit Ultraschall bis in die Leiste oder Kniekehle vorgeschoben und das örtliche Betäubungsmittel eingespritzt. Nun wird über einen externen Generator ein Laserstrahl erzeugt, welche über den liegenden Katheter bis an die Spitze fortgeleitet wird. Hier trifft der Laserstrahl nun auf ein Prisma, welches den Laser circulär auf die Venenwand leitet, diese erhitzt und somit den Verschluss der Vene herbeiführt.
Nach der Operation
Im Anschluss an die Operation erhalten Sie einen Spezialverband. Dieser wird dann am 1. postoperativen Tag gehen einen Kompressionstrumpf ausgetauscht. Diesen sollten Sie dann während 2-3 Wochen tagsüber tragen.
Vorteile der modernen Operationsverfahren:
Mit diesen neuen Technologien ist es möglich die Reaktion der Vene während der gesamten Behandlung zu überwachen und so Schäden am umgebenden Gewebe, Nerven oder Lymphgefässen zu vermeiden. Weitere Vorteile sind stark reduzierte Schmerzhaftigkeit, minimale bis keine Blutergüsse, deutlich kürzere Tragezeit von Kompressionsstrümpfen und eine raschere Wiedererlangung der Arbeitsfähigkeit.