Welche Krampfadern gibt es?


Stamm- und Seitenastvarikosis
Das venöse Gefässsystem des Beines unterteilt sich in ein tiefes und in ein oberflächliches Venensystem. In der Entstehung der Varikose spielt nur das oberflächige System eine Rolle, da den Venen hier die schützende Hülle der Muskulatur (Widerlager) fehlt und sich bei steigendem venösen Druck sichtbare Krampfadern bilden können. Medizinisch relevant ist für die Beine die sogenannte grosse Rosenvene (Vena saphena magna), welche von der Leiste bis zum Innenknöchel verläuft. Und die kleine Rosenvene (Vena saphena parva), welche von der Kniekehle bis zum Aussenknöchel verläuft. Man spricht auch von einer Stammvenenvarikose.
Häufig ist es aber so, dass die eigentliche Stammvene an der Oberfläche nicht zu sehen ist, sondern nur die oberflächlichen Seitenastkrampfadern. Würde man nur die oberflächlichen Seitenastvarizen therapieren ohne den Venenstamm gleichzeitig stillzulegen, würden die Krampfadern in kürzester Zeit wieder kommen.

Netzvarikosis (Retikuläre Varikose)
Bei der Netzvarikosis spielt der Blutabfluss nur noch eine untergeordnete Rolle. Die Venen haben einen Durchmesser von max. 3 mm, liegen knapp unter der Haut und können mehr oder weniger überall auftreten. Hier steht der kosmetisch störender Effekt eindeutig im Vordergrund, wenn gleich in Einzelfällen lokale Beschwerden wie Juckreiz, Brennen und Schmerzen (vor allen Dingen während der Periode) beschrieben werden.

Besenreiser
Diese kleinsten und feinsten Äderchen liegen praktisch im Hautniveau und stellen eine Erweiterung des oberflächlichen Hautvenenplexus dar. Sie werden Besenreisser genannt, da sie den Verzweigungen des Reisigbesen ähneln, der früher aus Birkenreisig gebunden wurde ist. Ihre Entstehungsursache ist unklar. Sie haben nur kosmetischen Charakter, werden jedoch häufig als störender empfunden wie fingerdicke Krampfadern. Aus Besenreissern werden sich nie eine Krampfader entwickeln, im Umkehrschluss kann aber eine bestehende Krampfader Nährvene für den Besenreisser sein. Deshalb ist es notwendig das venöse Gefässsystem abzuklären, bevor man mit einer Verödungstherapie beginnt. Lässt man die Nährvene stehen, endet eine mögliche Verödung mit Laser oder Spitze häufig frustran.